Kumberg, Februar 2022 – Es sind vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen, das Empfinden von sozialer Nähe und Verbundenheit, was uns den Prozess der Trauer erleichtert. Das ist ein zentrales Ergebnis der „Troststudie“, einer repräsentativen Onlineumfrage im Auftrag von FriedWald, an der dieses Jahr mehr als 1.200 Menschen teilnahmen. Die Maßnahmen zu Eindämmung der Corona-Pandemie machten sich damit bei Trauernden schmerzlich bemerkbar. Besonders betroffen: die „Traueranfänger“.
Auch Trauer will gelernt sein
Trauer ist „Erfahrungssache“ und Trost etwas, das wir lernen. Ganz automatisch hat die Natur auch für Tod und Trauer einen Lebenszyklus vorgesehen. In jüngeren Jahren werden wir mit dem Tod der (Ur)Großeltern und Angehörigen zweiten Grades konfrontiert, später mit dem Tod der eigenen Eltern, bis schließlich im höheren Alter die Lebenspartner und engen Freunde von uns gehen. Im Laufe unseres Lebens lernen wir so nicht nur den Tod zu erwarten. Wir gewöhnen uns auch mehr und mehr an den Prozess der Trauer. Trost zu finden fällt uns nämlich bei eher erwarteten Todesfällen (also etwa bei hohem Alter) und im weiteren Verwandtschaftskreis leichter, das ergab die „Troststudie“. Besonders hart wirkte sich die Corona-Pandemie daher auf die „Traueranfänger“ aus. Denn sie hatten nicht nur den Verlust zu verkraften, ohne dafür auf ausreichende, hilfreiche persönliche Erfahrungen zur Bewältigung zurückgreifen zu können. Sie konnten auch gleichzeitig nicht auf das normalerweise zur Verfügung stehende Repertoire an gesellschaftlichen Trostspendern bauen.
Geteiltes Leid ist halbes Leid – Trostfaktor soziale Nähe in Corona-Zeiten
Denn den größten Trost finden wir im menschlichen Miteinander. Die soziale Nähe zur Familie und Freunden, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung nannten die meisten Befragten als Erfahrungen, die ihnen bei der Bewältigung des letzten Verlustes geholfen haben. Gerade wer mit einem unerwarteten Tod konfrontiert ist, baut auf die Gemeinschaft (33 % der Befragten), um den Schock zu überwinden. Doch auch bei eher erwarteten Todesfällen gaben noch 26 % der Befragten an, dass der Zusammenhalt in der Familie wesentlicher Trostspender war. Nur die Vorstellung, dass der Tod nach langer Krankheit eine Erlösung für die oder den Verstorbenen war, konnte im Umfeld der eher erwarteten Todesfälle ähnlich häufig für Trost sorgen (25 %).
Es überrascht nicht, dass Corona es für die Befragten grundsätzlich schwerer gemacht hat, den Verlust eines Menschen zu überwinden. Gut ein Drittel jener, die vor der Pandemie einen Trauerfall erlitten, fühlten die negativen Auswirkungen der Pandemie auf ihr Trostempfinden. Bei jenen, bei denen der Trauerfall während der Pandemie eintrat, waren es sogar gut zwei Drittel. Stand der Todesfall in Zusammenhang mit COVID-19, wurde dieses Empfinden noch weiter verstärkt (etwa durch die fehlende Möglichkeit, sich vom sterbenden Menschen zu verabschieden). Ihnen allen aber fehlte die soziale Nähe als wichtigster Trostspender. Befragte nannten vor allem die Kontaktbeschränkungen, folglich fehlende soziale Kontakte und das abgeschirmt sein vom Freundeskreis als wichtigste negative Einflussfaktoren auf ihren Trauerprozess. Bei einigen entstand so das Gefühl, die Trauer allein bewältigen zu müssen.
Hilfe für Angehörige durch Vorsorge und Individualität
Was also tun, damit das Gefühl der Gemeinschaft nicht ausbleibt und ein Todesfall weniger psychischen Stress auslöst? Unabhängig von den Einflüssen der Pandemie zeigen weitere Studien von FriedWald die Bedeutung von Gedenken und Erinnern im Trauerprozess. Gleichzeitig hilft es, wenn organisatorische Fragen, die sich bei einem Sterbefall ergeben, schon in Vorsorge geregelt werden. So kann etwa fernab von Hektik und Lärm im FriedWald Schöcklland bereits zu Lebzeiten ein Baum als letzte Ruhestelle ausgesucht werden. Vom Wald aus eröffnet sich für Besucherinnen und Besucher der Blick auf den Schöckl und das Hügelland des Grazer Beckens. Seit fünf Jahrhunderten gehört der Wald zum nahegelegenen Schloss Kainberg. In dieser Idylle wird in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen beigesetzt.
Natürlich gepflegter Wald und gut erreichbare Grabbäume
Die beeindruckende Natur macht den FriedWald Schöcklland zu einem ganz besonderen Ort des Abschieds und der ewigen Ruhe. Der Wald wird von den FriedWald-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ganzjährig liebevoll gepflegt. Viele Wege durch den Wald sind gut mit dem Rollstuhl befahrbar. Im FriedWald Schöcklland markieren farbige Bänder zum Verkauf stehende Bäume. Grabbäume gibt es je nach Wunsch in Parkplatznähe oder in Ruhelage. Bäume, an denen Menschen ihre letzte Ruhe gefunden haben, sind auf Wunsch mit einer Namenstafel versehen. Die Grabpflege übernimmt die Natur.